Die zunehmende Verrohung und Gewalt gegen Andersdenkende ein Gastbeitrag von Dennis Riehle

(Ein Gastbeitrag von Dennis Riehle) Eigentlich wollte ich heute Mittag über etwas Anderes schreiben. Aber mich bewegen die #Schlagzeilen der letzten Stunden, die die massive Polarisierung in unserem Land zeigen. Gewalt ist prinzipiell abzulehnen, gegenüber jedem. Da spielt es keine Rolle, ob jemand #Politiker ist – und wenn ja, welcher Partei er zugehört. Aber es ist schon auffällig wie bezeichnend und erwartbar, dass der #Haltungsjournalismus wieder einmal nahezu durch die Bank hinweg auf die Berichterstattung über Angriffe gegen die
@AfD und deren Vertreter verzichtet – und sich allein auf die Meldung über den unsäglichen und auf das Schärfste zu verurteilenden Angriff auf SPD-Mann Matthias #Ecke beschränkt.

Nahezu stündlich hören wir von Verantwortlichen aus dem #Establishment, den Leitmedien, aus Nichtregierungsorganisationen, den Kirchen, Verbänden, den Gewerkschaften oder der Wirtschaft neue Diffamierungen, Verleumdungen und #Brandmarkung der Alternative für Deutschland – und ihrer Sympathisanten, Wähler, Mitglieder und Funktionäre.

Es ist an ethischer #Verrohung kaum zu überbieten, wenn in unserem Rechtsstaat Art. 1 und 3 GG als wesentliche Garanten für das Miteinander derart offensichtlich mit Füßen getreten werden – wenn man Menschen in unterschiedliche Klassen einteilt. Da zählt die Würde desjenigen, der einer Kraft von #CDU bis Linken nahesteht, deutlich mehr als die einer Person, die sich für die Blauen engagiert und ausspricht.

Dass in diesen Tagen wiederkehrend von #Verfassungsfeinden gesprochen wird, ist vollkommen berechtigt. Allerdings sitzen diese nicht im oppositionellen Lager. Sondern dort, wo die #Integrität und Unversehrtheit eines Individuums an der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Parteifarbe festgemacht wird. Da geht es also nicht nur um zweierlei Maß, sondern um eine Form der #Dehumanisierung, die nicht zuletzt durch eine pauschale Verallgemeinerung rechts denkender Teile unserer Gesellschaft gefördert wird. Sie darf man nach Auffassung von Böhmermann “keulen”. Und auch die Plakate auf den fälschlicherweise als “Demonstrationen für die #Demokratie” beschönigten Protesten der “Richtigen” lassen eine mehrdeutige Interpretation zu, wenn darauf zu lesen ist: “#Nazis töten!”.

Und nachdem uns jüngst Saskia #Esken wissen ließ, dass die AfD mit Goebbels auf eine Stufe zu stellen sei, sind wir nicht nur an einem Punkt angekommen, der genau diese #Relativierung zulässt, von der man eigentlich meinte, dass sie “nie wieder” geschehe. Hier machen sich Repräsentanten des Volkes einer in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik einzigartigen #Spaltung jener Einigkeit schuldig, die wir mittlerweile in unserer Nationalhymne nur noch vor uns hin murmeln.

Ich bin nicht der Pressesprecher der AfD. Und ich versuche als #Journalist eine gewisse parteiliche Unabhängigkeit zu wahren. Allerdings gilt diese Distanz, Skepsis und #Kritik insbesondere gegenüber der herrschenden Klasse. Zudem bin auch ich ein Privatmensch, welchem die momentane Entwicklung schon allein deshalb nicht egal ist, weil ich mir Sorgen um unsere #Heimat mache. Und ich mir bis vor wenigen Monaten und Jahren nicht vorstellen konnte, dass wir in eine Situation wie aktuell kommen würden.

Ich habe immer wieder betont, dass ich überzeugt bin, dass eine radikale #Trendumkehr, welche dieses Land in nahezu sämtlichen Themenbereichen nötig hat, allein unter Beteiligung von politischen Kräften rechts der #Union möglich ist. Und ich halte es in der derzeitigen Situation für erforderlicher denn je, sich mit denjenigen zu solidarisieren, welche durch das öffentlich dominierende und bisweilen totalitäre anmutende #Kartell ausgegrenzt, dämonisiert und für vogelfrei erklärt werden. Deshalb habe ich kein Problem, sondern sehe es als eine Verpflichtung an, sich explizit im #Schulterschluss mit der AfD und allen Mitbewerbern in ihrem Umfeld zu üben, die für eine grundlegende Wende einstehen.

Hierfür zeige ich Gesicht. Und ich bin mir weder zu schade, noch empfinde ich irgendeine #Kontaktschuld, diese Auffassung auch bewusst als ein Mitglied der publizierenden Zunft zu untermauern und zu bestätigen. Wenn wir nicht endlich dazu übergehen, in einen inhaltlichen #Dialog über die unterschiedlichen Positionen einzutreten, statt zu hetzen, wird sich das Klima in unserer Gemeinschaft weiter verschärfen. Das kann und darf nicht das Anliegen aller handelnden Akteure sein. Jetzt muss das Aufwiegeln ein Ende haben. Das gebieten nicht nur #Moral und Tugend, sondern der Eid jedes Politikers – und der Verstand aller Staatsbürger guten Willens. Wir sollten es trotz ideologischer #Unterschiede schaffen können, nicht mehr in Kategorien zu denken – und Freunde, Nachbarn, Kollegen oder die Familie nicht länger aufgrund einer weltanschaulichen #Überzeugung oder des Kreuzes auf dem Stimmzettel zum Bösen zu erklären.

Solch ein infantiles und hochmütiges Verhalten ist ein Rückfall in vorsintflutliche Zeiten, in der es noch keine #Sozialisation oder Kultiviertheit gab. Doch es müsste gerade denjenigen, die immer wieder auf Progressivität und Moderne pochen, ein Ansinnen sein, sich von ihrer dumpfen #Demagogie loszusagen. Denn auch wenn das Gewissen heute kaum noch eine Bedeutung zu haben scheint, so sollten wenigstens die Bilder von Brutalität und #Abstumpfung jeden aufrütteln, der sein letztes Fünkchen an Verstand noch nicht aufgegeben hat.

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